Beim Begriff Papierrestaurierung denkt man oft als Erstes an Buchrestaurierung. Doch nicht nur beschädigte Bücher kann ein Papierrestaurator wiederherstellen, sondern auch flache Objekte aus Papier. Ich habe mich auf Grafik spezialisiert und beschäftige mich mit der Restaurierung und Konservierung von Landkarten, Zeichnungen, Autographen, Aquarellen, Plakaten und Drucken. Drucktechniken wie Kupferstich, Stahlstich, Mezzotinto, Aquatinta, Radierung, Holzschnitt/Holzstich, Linolschnitt, Lithografie, Siebdruck und bis hin zur Zinkätzung können durch fachgerechte Behandlung wieder ihre ganze Schönheit entfachen. Zeichnungen mit Bleistift, Graphit, Kohle, Kreide, Pastell, Rötel, Tinte und Tusche gewinnen durch sensible Restaurierung wieder an Ausstrahlung und Wert.
Die häufigsten restauratorischen Behandlungen bestehen in der Reinigung von oberflächlichen Verschmutzungen (zum Beispiel durch Fliegen), in der Entfernung von Stockflecken, im Glätten von Falten und Knicken, Verkleben von Rissen, Verfüllen von Fraßlöchern und anderen Fehlstellen sowie deren behutsamer Retouche. Bedingt durch ungeschützten Lichteinfall und/oder säurehaltigem Karton weisen viele Grafiken Lichtränder und Verbräunungen auf, die sich aufhellen lassen, damit sie wieder den annähernd ursprünglichen Farbton annehmen. Bleiweißschwärzungen können rückgängig gemacht werden. Der Befall von Schimmel kann durch fungizide Maßnahmen gedämmt werden. Aufgeklebte Grafiken lassen sich vom Untergrund ablösen, andere benötigen eine rückseitige Stabilisierung.
Hohe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen, starke Lichteinwirkung und Insektenbefall (zum Beispiel durch Silberfischchen) ziehen alle Papiere in Mitleidenschaft. Zu meiner Arbeit gehört die konservatorische Beratung zur Aufbewahrung/Hängung von Kunstwerken und die Dokumentation der restauratorischen Maßnahmen.